Rosenmontagszug

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Held Karneval rast um den Dom

Griff in die Geschichte: Vor 175 Jahren rollte der erste Kölner Rosenmontagszug
 

Wie der Rosenmontag zu seinem Namen kam, darüber streiten Gelehrte und Karnevalisten bis zum heutigen Tag. Edmund Stoll, seines Zeichens Historiograph des Kölner Karnevals, wollte den Tag "von der herrlichen Rose ableiten". Das ist zwar hübsch, aber falsch.

 "Rosen", so lautet eine andere Erklärung, kommt von "Rasen", was im Niederdeutschen "lustig sein" bedeutet. Für diese Herkunft des Wortes spricht die Hemmungslosigkeit, mit der man bereits im Mittelalter die Fastnacht feierte. Männer verkleideten sich da als Frauen, Frauen als Männer, und alle waren sie bis zur Unkenntlichkeit vermummt und tollten lärmend durch die Kölner Straßen. Doch nur das gemeine Volk amüsierte sich dort.

Das städtische Patriziat tanzte woanders. Auf Maskenbällen und Redouten. Und dort imitierten sie den Adel in Kostüm und Gehabe. Als am 6. Oktober 1794 die französischen Revolutionstruppen in die Domstadt einrückten, war es zunächst aus und vorbei mit der wilden Maskerade. Die Franzosen sahen in der Fastnacht ein Relikt der Kirche und des Adels. Nichts also, mit dem sich revolutionäre Ideen verbinden ließen. Als sie einige Jahre später das Verbot wieder aufhoben, schien die Tradition wie abgeschnitten. Auch nach den Befreiungskriegen, an deren Ende die Stadt Köln den Preußen zufiel, lebte die Fastnacht erst stockend wieder auf. Zumal die preußische Obrigkeit, besorgt um Zucht und Ordnung, das Fastnachtstreiben anfänglich ablehnte.

Doch viele Kölner packte Wehmut in Erinnerung an frühere Zeiten. So auch eine Gruppe gebildeter Männer aus dem Patriziat, die sich zur "olympischen Gesellschaft" zusammenschlossen. Darunter waren der Kunstsammler Ferdinand Franz Wallraf und der Dichter Matthias Joseph De Noel. Ihnen lag die Pflege des Kölner Dialekts am Herzen und die mittelalterliche Fastnacht, die sie wiederbeleben wollten. Im Januar 1823 rief man in der Domstadt schließlich ein "Festordnendes Karnevalskomitee" ins Leben.

Es folgten hektische Vorbereitungen für den ersten Rosenmontagszug, der schließlich am 10. Februar 1823 stattfand. Gegen 11 Uhr vormittags zogen die Karnevalisten zum Neumarkt, wo sich ein farbenfroher Zug formierte. Sein Motto: "Die Thronbesteigung des Helden Karneval".

Emanuel Ciolina Zanoli schlüpfte in die Rolle des "Karneval". In kostbar schimmernden Stoffen gekleidet, trug er die Insignien des Kaisers: eine goldene Krone mit einem Pfauenschweif - das uralte Symbol der Unsterblichkeit -, eine breite goldene Kette, einen fürstlichen Purpurmantel, in der rechten Hand ein Zepter. "Karneval" beschwor noch einmal die Zeit des Mittelalters herauf. Als Köln eine freie Reichsstadt war, und die Kölner den Kaiser umjubelten. Nur war es jetzt eben ein Bürgerlicher, der gekrönt wurde. Eine Gesandtschaft von bunt maskierten Bürgern überreichte ihm die Stadtschlüssel, auch eine Dame in prachtvollen römischen Gewändern erschien. Sie war die "Kölner Jungfrau".

Nun gingen Böllerschüsse, die Untertanen applaudierten, Fastnachtslieder sorgten für Stimmung, und Herr Karneval proklamierte den "Sieg der Freude". Der Ablauf des Rosenmontagszugs war preußisch penibel vorgegeben. Zwölf Paragraphen regelten den Verlauf. Nur auf festgelegten Wegen durften die Kölner durch die Straßen gehen. Doch störte das offenbar niemanden. Die organisierte Ausschweifung hatte einen solchen Erfolg, daß sie auch in den kommenden Jahren wiederholt wurde. Mit wechselndem Motto. Längst hat sich der Rosenmontagszug zu einem überaus publikumswirksamen Großereignis ausgewachsen. 8000 Jecken marschierten im vergangenen Jahr mit. Und die Stadt Köln weiß natürlich, was sie da an Fastnacht zu bieten hat. Vor vier Jahren hat das Festkomitee bei der Unternehmungsberatung McKinsey eine Studie in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Rund 500 Millionen Mark beträgt der ökonomische Gesamtnutzen des närrischen Treibens. Gastronomie und Hotelgewerbe, Schneidereien und Taxiunternehmen und nicht zuletzt das Finanzamt verdienen daran.

JÜRGEN BRÄUNLEIN / http://www.welt.de

 

 

Rosenmontag

Aus dem Maskenzug wurde der Rosenmontagszug und aus dem Fastnachtsmontag der Rosenmontag. Der Name geht zurück auf den Sonntag Lätare, auf den ein letzter Schimmer der ausgelassenen Fastnacht fiel. An diesem Tag wurde die Mittfastnacht (Mitte der Fastenzeit) gefeiert. Es wurde üppig gegessen und getrunken und es wurde gesungen und gefeiert. Es gab extra Lätarelieder, die an diesem Tag gesungen wurden. Dieser Tag hieß „Mittfasten" oder auch „Rosensonntag". Die Farbe der liturgischen Gewänder war rosa. In Rom pflegte der Papst eine mit Moschus und Balsam gefüllte Rose zu weihen. Noch bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts war dieser Brauch üblich. Der Name des längst vergessenen Freudentages bleibt in unserem Rosenmontag, dem Mittfastnachtstag ( Sonntag, Montag, Dienstag) erhalten.

Quelle: Ilse Prass / http://www.dreigestirn2003.de/geschichte.htm

 

Der Rosenmontag

Der Rosenmontag oder auf kölsch "Rusemondaach" (Ruse = Rosen) erinnert an den Sonntag Lätare, den Rosensonntag, der in Köln seit dem 16. Jahrhundert als "halbfasten" gefeiert wurde. An diesem Tag, der Mitte der Fastenzeit, lebte die Erinnerung an den vergangenen Karneval noch einmal auf.

Der Tag war als Nachfeier des Karnevals gedacht, speziell für diesen Tag geschriebene Lätarelieder bezeugen das. Das strenge Büßen und Fasten wurde für einen Tag unterbrochen. Es durfte nach Herzenslust gegessen, gesungen und gefeiert werden. Der Rosensonntag hieß auch "Mittfasten". Die Farbe der liturgischen Gewänder in der katholischen Kirche war an diesem Tag nicht wie üblich violett, sondern rosa. In Rom weihte der Papst am Sonntag eine mit Moschus und Balsam gefüllte Rose, die in einer Prozession durch die Straßen getragen wurde.

Als der Karneval 1823 reformiert wurde, hat man erst einmal das Lätarefest übernommen und noch bis 1832 beibehalten. Danach trat dann der Name Rosenmontag als "Mittfastnachtstag" in den Sprachgebrauch, denn die Hauptkarnevalstage waren von Karnevalssonntag bis Karnevalsdienstag. Aus dem Mittfastnachtstag wurde der Rosenmontag und aus dem Maskenzug der Rosenmontagszug.

Öfters ist auch zu lesen, Rosenmontag sei von "rasen" abzuleiten, aber dies ist nicht richtig. Erstens finden sich hierfür keine schriftlichen Beweise, zweitens würde der Kölner dann nicht Rusemondaach sagen, denn rasen heißt auf kölsch "rose".

Quelle: http://www.koelnerkarneval.de/HTML/serv_2.html
 

 

 Dr' Zoch kütt!": Der Rosenmontagszug


Dem Maskenzug galt das Hauptinteresse der Reformer von 1823. Anfangs sollte der Zug, der bis 1832 Maskenzug hieß und erst danach Rosenmontagszug, in seiner Darstellung an die einst freie Reichsstadt Köln erinnern. Daher wurde er mit hauptsächlich historischen Elementen versehen. So sollte auch der Held Karneval an den Kaiser erinnern, dem die Kölner immer treu ergeben waren.

Schon im ersten Maskenzug waren die Roten Funken dabei, die an die ehemaligen Stadtsoldaten erinnern. Die Roten Funken waren damals noch eine lose Gruppe, die nicht gesellschaftlich orientiert war. Sie fanden sich per Zeitungsaufruf zum Rosenmontagszug zusammen.

Auch die Helligen Knäächte und Mägde, nahmen ab 1823 am Zug teil. Die Mägde waren die ersten und einzigen Frauen im Zug. Es handelte sich hier um die unbescholtenen Söhne und Töchter der Kappesbauern, die am Kirchweihfest in der Prozession die Heiligenbilder trugen und anschließend den Kirmestanz durch einen Reigen eröffneten. Heute sind die Hellige Knäächte und Mägde eine historische Tanzgruppe im Karneval und gehören zu der K.G. Lyskircher Junge. Teil dieser Gruppe ist das Jeckebääntche, das die Gruppe früher anführte. Das Jeckebääntche (Jecke Berndchen) stammt aus der Zeit des Schützenwesens. Es zeigte im 16. Jahrhundert durch lustige Sprünge die Schießergebnisse der Schützen an. Sei feierlichen Aufzügen, geistlicher und weltlicher Art, zog es voran und erfreute die Zuschauer mit seinen seltsamen Sprüngen und machte gleichzeitig für die nachfolgende Gruppe den Weg frei.

Die älteste Dokumentation eines Maskenzuges gibt es von 1824. Damals nahmen ungefähr 100 Reiter, wenige Wagen und insgesamt 200 Personen teil. Der Zug stellte sich auf dem Neumarkt auf. Dieser Aufstellplatz wurde bis zum Zweiten Weltkrieg beibehalten.

August Wilke, langjähriger Präsident der Grossen Karnevalsgesellschaft, gründete 1882 die Große Kölner Karnevalsgesellschaft. In den folgenden Jahren kam es wegen Uneinigkeiten zwischen den beiden großen Gesellschaften zu keinem einheitlichen Rosenmontagszug. Erst 1889 fand man sich, durch die Vermittlung von Fritz Hönig, in Freundschaft zusammen.

Auch früher sind schon Rosenmontagszüge aus den verschiedensten Gründen ausgefallen, wegen schlechtem Wetter, wegen Uneinigkeit im Komitee, wegen Krieg und Weltwirtschaftskrise. 1870/71 fiel der Zug wegen Krieg aus. 1914 - 27 fiel der Zug wegen Krieg und Besatzung aus. 1926 zogen zwar 14 Tage vor Karneval die englischen Besatzungstruppen ab, aber es war zu spät, um einen Zug auf die Beine zu stellen. Der Prinz, Dr. Adalbert Oster, der den Namen "Befreiungsprinz" erhielt, fuhr mit Bauer und Jungfrau im offenen Wagen durch Köln. 1927 ging dann der erste Zug nach dem Krieg. 1932 und 33 fiel der Zug wegen der Weltwirtschaftskrise aus. 1939 ging der letzte Zug vor dem Zweiten Weltkrieg. 1949 war dann der Wiederbeginn mit einer großen Kappenfahrt. Kappenfahrten sind Rundfahrten der mit gleichen Kappen (Karnevalsmützen) geschmückten Mitglieder einer Karnevalsgesellschaft. Ursprünglich fanden diese Kappenfahrten Sonntagnachmittag statt. Später verlagerten sie sich auf Dienstag und auf die Vororte. Heute sind sie sehr selten geworden. 1991 fiel der Zug auf Grund des Golfkrieges aus.

Ab 1949 gibt es Großfiguren im Rosenmontagszug. Bis in die 50er Jahre wurden die Festwagen noch von Pferden gezogen. Der Rosenmontagszug rollt heute etwas über drei Stunden durch Köln und legt knapp sieben Kilometer zurück. Er setzt sich zusammen aus ca. 70 Gruppen mit ca. 70 Fest- und Prunkwagen, 58 Traktoren und 50 kaschierten Bagagewagen. Seit 1823 geht der Zug nach einem bestimmten Motto, das in der heutigen Zeit am Karnevalsdienstag vom Zugleiter für die kommende Session bekannt gegeben wird. Nach diesem Motto werden die Entwürfe für die Wagen und Fußgruppen erstellt. Sind diese dann ausgewählt, kann im Oktober in der Wagenbauhalle in Sürth mit dem Bau der Wagen begonnen werden. Dazu werden ungefähr 25.000 Arbeitsstunden benötigt. Einige Wagen laufen jedes Jahr im Zug. wie z.B. der Prinzenwagen, der Wagen von Bauer und Jungfrau, der Wagen des Zugleiters und der des Festkomitee-Präsidenten. Die Korpsgesellschaften haben zum großen Teil eigene Wagen. Die teilnehmenden Gesellschaften bezahlen für ihre Wagen im Zug. Am Zug nehmen rund 8.000 Jecke teil, davon 2.000 Frauen, ca. 350 Reiter und 85 Musikkapellen.

Die Teilnehmer erhalten, bis auf die uniformierten Gesellschaften, die Kostüme vom Festkomitee ausgeliehen, da sie zum Motto passen müssen. Das Festkomitee gibt jedes Jahr etwa 15.000 komplette Kostüme aus, 5.000 Kostüm-Einzelteile und 3.000 Kopfbedeckungen, um den größten Karnevalszug Deutschlands in Bewegung zu setzen. Nach Karneval werden die Kostüme vom Festkomitee gereinigt, geflickt, falls notwendig, und wieder geordnet in Schränke gehängt. Dafür stehen eine Gewandmeisterin und eine Schneiderin zur Verfügung. Bei schlechtem Wetter leiden die Kostüme gewaltig. Ein Teil der Kostüme wird im Haus genäht, alles andere wird von Kostümschneidern angefertigt. Die Kostüme werden viele Jahre verwendet.

Die Kosten für den Rosenmontagszug betragen insgesamt 4,2 Millionen Mark. Das Wurfmaterial bezahlt jeder Teilnehmer selber. Es werden mehrere hunderttausend Mark für Wurfmaterial aufgewendet.
 

Es werden ungefähr geworfen: 40 Tonnen = 800 Zentner Süßigkeiten,  davon über 100.000 Tafeln Schokolade und über 100.000 Packungen Pralinen. Außerdem hunderttausende von Kölnisch-Wasser Fläschchen und jede Menge Strüßjer.

Quelle: http://www.koelnerkarneval.de/HTML/serv_2.html