Nubbelverbrennung

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Die Nubbelverbrennung

Nubbel ist ein kölscher Begriff, der schon vor der Jahrhundertwende im Sprachgebrauch war. Er wird benutzt, wenn man keine näheren Angaben machen kann oder will z. B. „Nubbels Chris“ (= irgendwer), „dä es beim Nubbel“ (= irgendwo), „dat wor dä Nubbel“ (= irgendwer). 

Aus der Literatur ist über den Brauch der Nubbelverbrennung nichts zu erfahren. Es ist anzunehmen, dass der Ursprung des Brauchs in den griechischen Mythen zu suchen ist, wo sich auch Priesterkönige zu ihrem eigenen Ruhm und zum Ruhm der Gottheit selber als öffentliches Opfer darbrachten. Heidnischer Kult ist über Jahrhunderte lebendig geblieben und lebt teilweise noch im heutigen Brauchtum fort.

Der Nubbel hängt während der Karnevalstage über der Kneipentüre oder aus dem Fenster und hat seinen großen Auftritt am Karnevalsdienstag, wenn er unter großem Wehklagen, das mehr und mehr in wüste Beschimpfungen übergeht, zu Grabe getragen wird. Dies geschieht um Mitternacht des Karnevalsdienstags. Hat man sich vorher noch beim Kölsch bützend und schunkelnd in den Armen gelegen, wird es plötzlich still. Es wird eine Litanei auf kölsch verlesen von Abschied und Trauer und einem geliebten Menschen, dem Nubbel, der sterben muss. Klagerufe werden laut bis die Stimmung umschlägt. Jetzt wird der Nubbel beschimpft als Herumtreiber, Faulenzer und Säufer, der den Tod verdient. Plötzlich sind sich alle einig, dass er den Tod durch Verbrennen erleiden muss. Mit dem Nubbel wird symbolisch der Karneval begraben.

Quelle: Doris Richter

 

Der Nubbel, eine zurechtgemachte und angekleidete Strohpuppe, ist die Figur des Sündenbocks im rheinischen Karneval. Der Nubbel hängt in der Karnevalszeit über vielen Kneipen und wird in der letzten Karnevalsnacht verbrannt. Der genaue Ablauf dieser Tradition ist von Stadt zu Stadt und Kneipe zu Kneipe unterschiedlich.

Meist wird der Nubbel an den Kneipen am 11. November befestigt, dem Auftakt der neuen Karnevalsaison. In einem kurzen Umzug um den Block wird er am Karnevalsdienstag um 24 Uhr feierlich bei Kerzenlicht zu Grabe getragen.

Dann wird eine Anklageschrift vorgetragen, meistens in Mundart und zumindest teilweise auch gereimt. Der Ankläger ist ein Karnevalsjeck, der sich als Geistlicher verkleidet hat. Zunächst verteidigt die Menge den Nubbel, am Ende ist sie von seiner Schuld überzeugt und fordert Rache. Die Anklage gipfelt zum Beispiel dann in rhetorischen Fragen: "Wer ist Schuld, dass wir unser ganzes Geld versoffen haben? Wer ist Schuld, dass wir fremd gegangen sind". Die johlende Menge antwortet dem Redner dann mit einem lauten "Der Nubbel ist schuld! Er soll brennen!". Nach dem Volksglauben werden mit dem Nubbel auch alle in der Karnevalszeit begangenen Sünden und Verfehlungen ausgetilgt.

Nach der Nubbelverbrennung geht es wieder zurück in die Kneipe und es wird zu Karnevalsmusik weitergefeiert bis schließlich am Morgen Aschermittwoch beginnt und die Karnevalszeit vorbei ist.

Der Brauchtum der Nubbelverbrennung ist in weiten Teilen des Rheinlandes verbreitet, doch die Bedeutung variiert regional. So gilt in einigen Gegenden der Nubbel (der hier andere Namen trägt) als "Pate" des Karnevals dessen Leben am Aschermittwoch endet und der in der Nacht zwischen Veilchendienstag und Aschermittwoch um exakt 0 Uhr verbrannt wird. Dabei fließt auch die eine oder andere (nicht ganz ernst gemeinte) Träne in Trauer um die nun vergangene Karnevalszeit.

Weitere Namen
Durch das Alter dieses Brauchtums haben sich viele regionale Namensgebungen etabliert. Hier einige Beispiele:
• Ääzebär
• Lazarus Strohmanus (Jülich)
• Nubbel (Köln)
• Rurmanes (Merken, Stadt Düren)


Weblinks

Bildergalerie (http://www.roonburg.de/bilderdatenbank/categories.php?cat_id=9) von einer großen Nubbelverbrennung in Köln
Bericht mit Bildern (http://www.porzgrengel.de/Archiv/Nubbel.htm)
Bilder der Nubbelverbrennung in Bielstein
   (http://www.bielstein.de/home.htm?fotos/25022004.html) Von "http://www.biologie.de/biowiki/Nubbelverbrennung"

Quelle: Von "http://www.biologie.de/biowiki/Nubbelverbrennung"

 

Nubbelverbrennung

"Et jecke kölsche Völkche flennt, wenn Diensdachnaach d'r Nubbel brennt."

Am Aschermittoch ist alles vorbei. Doch zum Ausklang der tollen Tage hauen die Jecken noch einmal richtig auf die Pauke oder - wie die Kölner sagen - schlagen kräftig auf die dicke Trumm (= Trommel).. Die Nubbelverbennung wird zur finalen Fete des Karnevals.

Doch was ist der Nubbel? Wo kommt der her? Wieso wird der verbrannt?

Der "Nubbel" ist eine Strohpuppe, bekleidet mit einem alten Anzug. Er hängt an Karneval über vielen Kneipentüren. Dienstags um Mitternacht wird die Figur dann unter lautem Geheule und Wehklagen verbrannt. Mit dem Nubbel gehen auch alle Sünden der närrischen Zeit in Flammen auf; für ein Jahr wird der Karneval mit all seinen Sünden begraben.

Quelle: M. Broetje 2007

Ursprünglich wurde die Strohpuppe nicht "Nubbel", sondern Zacheies genannt. Zacheies ist die kölsche Form des hebräischen Namens Zachäus oder Zakchäus, was "der Reine" bedeutet. Im Neuen Testament wird berichtet, dass Zachäus, ein reicher jüdischer Oberzöllner, Generalpächter der Zölle in der wichtigen Zoll- und Grenzstadt Jericho war. Beim Durchzug Jesu durch Jericho stieg der kleinwüchsige Zachäus auf einen Feigenbaum, um den Herrn sehen zu können. Durch Jesu Besuch in seinem Haus beglückt (Zöllner waren den Juden damals verhasst und galten als Feinde des Volkes, weil sie mit den Römern, d. h. mit den Besatzern kollaborierten), wurde Zachäus für die Lehre Jesu gewonnen und später zum Begleiter des Apostel Petrus. Er wurde schließlich ein Bischof der Urkirche in Palästina und war ziemlich fromm.

Diese Figur, die man früher Zacheies nannte und seit ca. 1950 den "Nubbel" nennt, war das Symbol und die Verkörperung der Kirmes. Kirmes kommt ja bekanntlich von Kirchweih oder Kirchmesse; sie ist also ein Pfarr- oder Dorffest (Stadtteilfest) mit Musik und Tanz und früher auch mit Trachten- und Maskenzügen, mit viel Alkohol, Rummel usw. Eine solch ausstaffierte Kirmespuppe prangte auf dem Kirmesplatz (auf einer Stange) oder an den Wirtshäusern, in denen der Kirmesball stattfand. Sie wurde zu Beginn der Kirmes feierlich hervorgeholt und am Ende der Kirmes verbrannt bzw. vergraben. In diesem Brauch klingt noch der uralte mystische Volksglaube mit, dass durch die Verbrennung = Bestrafung einer Opfer- oder Sühnegestalt (= Sündenbock) alle Sünden der Gemeinschaft einem Einzelnen aufgebürdet werden, um die Gemeinschaft zu entlasten. Nicht wir sind schuld, sondern der "Nubbel", der Niemand, der Irgendwer.

Innerhalb der Mauern Kölns ist die Nubbelverbrennung zunächst aus 1913 bekannt. In Buchheim wurde von der Kölner Verwaltung eine ganze Kirmes verboten, nur weil eine Nubbelverbrennung auf dem Programm stand. Die Kirmes fiel zwar offiziell aus; der Zacheies (spätere Nubbel) brannte aber dennoch! Dieser Brauch hat aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg wirklich endgültig Eingang in den Kölner Karneval gefunden, wobei nicht auszumachen ist, wo, wie und wann er zum ersten Mal zum Ende des Karnevals zelebriert wurde. In der Nacht von Karnevalsdienstag auf Aschermittwoch wird heutzutage in der gesamten Region dieser Brauch der Nubbelbverbrennung gepflegt und weiter entwickelt.

Zur Verbrennung des "Nubbel" wird zunächst eine Anklageschrift vorgetragen, meistens in Mundart und zumindest teilweise auch gereimt. Der Ankläger ist als Geistlicher verkleidet. Zunächst verteidigt die Menge den Nubbel, am Ende ist sie aber von seiner Schuld überzeugt und fordert Rache. Die Anklage gipfelt dann beispielsweise in rhetorischen Fragen wie: "Wer ist Schuld, dass wir unser ganzes Geld versoffen haben? Wer ist Schuld, dass wir fremd gegangen sind?". Die johlende Menge antwortet dem Redner dann stets mit einem schallenden "Dat wör der Nubbel!", "Der Nubbel ist dat schuld!" oder "Er soll brennen!, der Nubbel!".

Nach dem Volksglauben werden mit dem Nubbel auch alle in der Karnevalszeit begangenen Sünden und Verfehlungen ausgetilgt. Nach der Nubbelverbrennung geht es wieder zurück in die Kneipe und es wird zu Karnevalsmusik weitergefeiert, bis schließlich am Morgen der Aschermittwoch beginnt und die Karnevalszeit vorbei ist.

Quelle: http://www.koelner-karneval.info/Nubbelverbrennung.htm

 

Darf ich vorstellen: „ Mein Name ist Nubbel!“

Das Wort „Nubbel“ wird abgeleitet aus dem lateinischen Wort: nubila, was soviel heißt wie finster, wolkig. Der Nubbel ist eine zurechtgemachte und angekleidete Strohpuppe, die als Symbolfigur für den Sündenbock im rheinischen Karneval steht. Er hängt in der Karnevalszeit über der Eingangstür einer Gaststätte (in Horrem bei der Gaststätte „Zur Alten Burg“, s. a. Fotogalerie) und wird in der letzten Karnevalsnacht, am Veilchendienstag verbrannt.

Nubbelverbrennung:

In der letzten Karnevalsnacht am Veilchendienstag wird der Nubbel in einem kurzen Umzug um den Block feierlich zu Grabe getragen. Dann wird eine Anklageschrift vorgelesen, meist in Mundart, zumindest aber teilweise gereimt. Der Ankläger ist ein Karnevalsjeck, der sich als Geistlicher verkleidet hat. Zunächst verteidigt die Menge den Nubbel, am Ende ist sie von seiner Schuld überzeugt und fordert Rache.

Die Anklageschrift kann beispielsweise wie folgt aussehen:

„Wer hat Schuld, dat mir dat janze Jeld versoffen haben?“
„Wer hat Schuld, dat mir zu spät nach Hause jekommen sin?
„Wer hat Schuld, dat mir zo Hus „die Ühl om Dach“ han?“
 

Die grölende Menge antwortet stets mit einem lauten: „ Dat wor der Nubbel! Der Nubbel hat Schuld. Er soll brennen!!! Nach traditionellem Glauben werden mit dem Nubbel auch alle in der Karnevalszeit begangenen Sünden ausgetilgt. Nach der Nubbelverbrennung geht es wieder zurück in die Kneipe und es wird bei Karnevalsmusik weitergefeiert, bis Mitternacht schließlich Aschermittwoch beginnt und die Karnevalszeit vorbei ist.

Quelle: http://kinder3gestirn.de/html/brauchtum.html

 

 

Einer muss die Schuld tragen: Die Nubbelverbrennung


Der Nubbel hängt während der Karnevalstage über der Kneipentüre oder aus dem Fenster und hat seinen großen Auftritt am Karnevalsdienstag, wenn er unter großem Wehklagen, das mehr und mehr in wüste Beschimpfungen übergeht, zu Grabe getragen wird. Dies geschieht um Mitternacht des Karnevalsdienstags. Hat man sich vorher noch beim Kölsch bützend und schunkelnd in den Armen gelegen, wird es plötzlich still. Es wird eine Litanei auf kölsch verlesen von Abschied und Trauer und einem geliebten Menschen, dem Nubbel, der sterben muss. Klagerufe werden laut bis die Stimmung umschlägt. Jetzt wird der Nubbel beschimpft als Herumtreiber, Faulenzer und Säufer, der den Tod verdient. Plötzlich sind sich alle einig, dass er den Tod durch Verbrennen erleiden muss. Mit dem Nubbel wird symbolisch der Karneval begraben.

Nubbel ist ein kölscher Begriff, der schon vor der Jahrhundertwende im Sprachgebrauch war. Er wird benutzt, wenn man keine näheren Angaben machen kann oder will z.B. Nubbels Chris (irgendwer), dä es beim Nubbel (irgendwo), dat wor dä Nubbel (irgendwer). Die Nubbelverbrennung gibt es noch gar nicht so lange. Vorläufer des Nubbels war der Zacheies, der zum Ausklang der Kirmes verbrannt wurde. Das erste, was in Köln über die Zacheiesverbrennung bekannt ist, stammt aus dem Jahr 1913. Damals wurde seine Verbrennung anlässlich der ältesten rechtsrheinischen Kirmes. der Buchheimer Kirmes, angekündigt. Daraufhin wurde die Kirmes verboten. Erst ab 1950 gibt es eine Zacheiesverbrennung im Anschluss an die Kirmes von St. Severin. Von da hat sie sich dann verbreitet. Eine Strohpuppe wird zu Beginn der Kirmes auf dem Kirmesplatz oder vor einer Wirtschaft aufgehängt. Diese Puppe verkörpert die Kirmes. Am letzten Kirmestag wird sie verbrannt oder begraben. Dieser Zacheies wurde auch Nubbel genannt.

Den Nubbel im Zusammenhang mit dem Karneval gibt es noch nicht lange. Er muss. mit dem Ausgang des Karnevals sterben. Vielleicht stellvertretend und als Sühne für alle "Sünden", die im Karneval begangen wurden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als die Franzosen Köln besetzt hatten, wurde zum Ende der Fastnacht die Zeremonie des "Begrabens" vollzogen. Sie war wohl nur eine symbolische, von einer Strohpuppe ist hierbei nicht die Rede. Es bildete sich ein Trauerzug, der mit Trompetenbegleitung durch die Straßen zog.

Aus der Literatur ist über den Brauch der Nubbelverbrennung nichts zu erfahren. James Frazer schrieb allerdings 1880 in seinem Buch "Der goldene Zweig" etwas über das Begraben des Karnevals. Laut diesem Buch gab es in den Ardennen einen Mann, der in Stroh gehüllt den Karnevalsdienstag als den letzten Tag des Karnevals verkörperte. Er wurde vor ein Scheingericht gestellt und zu Tode verurteilt. Man schoss mit Scheinpatronen auf ihn bis er zusammenbrach.

Im Mittelalter wurde am Sonntag Lätare, der "Mittfastnacht", eine Strohpuppe herumgeführt und anschließend verbrannt. So sollte symbolisch der Winter ausgetrieben werden. Es ist anzunehmen, dass der Ursprung des Brauchs in den griechischen Mythen zu suchen ist, wo sich auch Priesterkönige zu ihrem eigenen Ruhm und zum Ruhm der Gottheit selber als öffentliches Opfer darbrachten. Heidnischer Kult ist über Jahrhunderte lebendig geblieben und lebt teilweise noch im heutigen Brauchtum fort.

So erklärt sich auch das Verbot, den Zacheies damals in Buchheim zu verbrennen. Es war ein vergeblicher Versuch, dem immer noch unausrottbaren Heidentum in der heutigen Zeit Einhalt zu gebieten.

Der Nubbel ist der Sündenbock, an dem sich die allgemeine Agressivität abreagieren kann. Die Lust zum Opfern ist b eim Menschen vorhanden, ob es nun die Leiche im Krimi ist oder die Nubbelverbrennung. Der Nubbel, der sowohl keiner wie jeder sein kann, passt hier hin. Jeder von uns könnte das Opfer sein. Darum wird das Karnevalsfeiern gegen Ende auch immer intensiver und leidenschaftlicher, denn jeder weiß, am Aschermittwoch ist alles vorbei.

Quelle: http://www.koelnerkarneval.de/HTML/serv_2.html